Pressemeldungen

VSU-Schlagzeilen 19.10.2020

IHK warnt vor betrügerischen Corona-Mails / Städtetag kritisiert Warnstreiks vor dritter Tarifrunde / Immer mehr Rentner gehen einer Erwerbstätigkeit nach

Corona/Saarland
Auch Saarbrücken und Saarlouis sind jetzt Risikogebiete
IHK warnt vor betrügerischen Corona-Mails

Tarifpolitik
Städtetag kritisiert Warnstreiks vor dritter Tarifrunde
 
Arbeitswelt
Immer mehr Rentner gehen einer Erwerbstätigkeit nach
Verband: Bei Freiberuflern sind 180.000 Arbeitsplätze in Gefahr
 
Konjunktur
Chinas Wirtschaft erholt sich langsamer als erwartet
US-Verbraucherstimmung steigt vor US-Wahl
 
Steuern / Haushalt

Finanzministerium beziffert Corona-Krisenkosten auf fast 1,5 Billionen Euro
 
Wirtschaftspolitik
CDU-Wirtschaftsrat kritisiert „Überbietungswettbewerb der Länder“ bei Corona-Maßnahmen
Großbritannien bereitet Unternehmen auf „No Deal“-Brexit vor
 
Bildung
Frühförderteam erhält „Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft“ 2020
 


Corona/Saarland

Auch Saarbrücken und Saarlouis sind jetzt Risikogebiet
Der Regionalverband Saarbrücken ist am Samstag als Risikogebiet eingestuft worden. Nach Angaben des Regionalverbands liegt der Corona-Inzidenzwert bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Der Inzidenzwert lag am Samstagabend um 17.00 Uhr im Regionalverband bei 53,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. Nach Angaben des Regionalverbands sind am Samstag 46 neue Coronafälle gemeldet worden. In Saarlouis wurde der entsprechende Wert bereits am Freitag erreicht. In beiden Kreisen gelten nun die verschärften Kontaktregeln, die in der neuen Corona-Verordnung der saarländischen Landesregierung beschlossen wurden. Im Saarland sind nun alle Landkreise mit Ausnahme des Saarpfalz-Kreises Risikogebiete. (Quelle: SR)

IHK warnt vor betrügerischen Corona-Mails
Derzeit erhalten Unternehmen eine Phishing-Mail mit einem falschen Antragsformular für Corona-Überbrückungshilfen für kleine und mittelständische Unternehmen, die angeblich vom Europäischen Rat und vom Bund gemeinsam angeboten werden. Es handelt sich hierbei um Betrugsversuche, um Daten von Gewerbetreibenden abzugreifen und die Soforthilfe zu erlangen. Die IHK Saarland rät, nicht auf die E-Mails zu reagieren und Anhänge nicht zu öffnen. Die neuerliche Betrugsmail wird unter dem erfundenen Namen des angeblichen Sprechers der Europäischen Kommission in Deutschland, „Svetla Bobeva“, von der Domain ec-europa.eu versandt. Die in den Kontaktdaten der Betrugsmail angegebene Faxnummer führt nach Bischofswerda/Sachsen. Bereits im Juli wurde eine fast wortgleiche Mail unter falscher Verwendung des Namens von Reinhard Hönighaus, Sprecher der Europäischen Kommission in Deutschland, verschickt. (Quelle: IHK)


Tarifpolitik
 
Städtetag kritisiert Warnstreiks vor dritter Tarifrunde

Vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hat der Deutsche Städtetag die für den Wochenbeginn geplanten Warnstreiks scharf kritisiert. „In diesen schwierigen Corona-Zeiten sind die Menschen genug belastet und brauchen nicht auch noch massive Störungen im Bus- und Bahnverkehr“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Dedy, der „Rheinischen Post“ von heute. „Und Streiks in Krankenhäusern empfinde ich gerade jetzt als unpassend.“ Die dritte Verhandlungsrunde ist für Donnerstag und Freitag angesetzt. Die Arbeitgeber hatten für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt in drei Jahresstufen angeboten. Die Gewerkschaften fordern bei einer einjährigen Laufzeit ein Lohn- und Gehaltsplus von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat für Erzieherinnen und Erzieher, Busfahrer, Müllwerker, Rathausmitarbeiter und zahlreiche andere Angestellte. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Arbeitswelt
 
Immer mehr Rentner gehen einer Erwerbstätigkeit nach

Die Zahl der Rentner, die einer Erwerbsarbeit nachgehen, steigt weiter. 2019 waren laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit rund 1,29 Millionen Menschen, die die Regelaltersgrenze erreicht hatten, weiter erwerbstätig. Das waren rund 400.000 oder 45 Prozent mehr als 2010, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Gegenüber 2005 seien es sogar 547.000 oder 73 Prozent mehr Rentner gewesen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Gesamtzahl der Altersrentner ist diesen Angaben zufolge von 2010 bis 2019 um 3,9 Prozent auf rund 17,11 Millionen gestiegen. Acht von zehn erwerbstätigen Rentnern – 1,02 Millionen oder 79,2 Prozent – waren im vergangenen Jahr nach Berechnungen des AfD-Arbeitsmarktpolitikers Springer ausschließlich geringfügig beschäftigt. Jeder fünfte erwerbstätige Rentner – 268.000 oder 20,8 Prozent – sei sozialversicherungspflichtig beschäftigt gewesen. Diese Zahl sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, von 11,9 Prozent in 2005 auf 20,8 Prozent in 2019. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Verband: Bei Freiberuflern sind 180.000 Arbeitsplätze in Gefahr
Jeder zweite Freiberufler in Deutschland ist einer Umfrage zufolge von der Corona-Krise stark oder sehr stark betroffen. Jedes achte Unternehmen (12,3 Prozent) befürchte zudem, das kommende Jahr nicht zu überstehen, so das Ergebnis der Studie, wie die „Rheinischen Post“ am Samstag berichtete. Das Institut für Freie Berufe hatte im Auftrag des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB) im September knapp 1900 selbstständige Freiberufler befragt. Gut jeder zehnte Freiberufler musste demnach während der Pandemie bereits Mitarbeiter entlassen. Jeder vierte Freiberufler befürchtet zudem, sich bis zum Jahresende 2020 von Mitarbeitern trennen zu müssen. Weitere fünf Prozent erwarten dies für das kommende Jahr. „Damit sind weitere 180.000 Stellen in der Branche in Gefahr“, sagte BFB-Präsident Ewer der Zeitung. Knapp 30 Prozent aller Freiberufler hätten die Überbrückungshilfen des Bundes genutzt. (Quelle: dpa, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Konjunktur
 
Chinas Wirtschaft erholt sich langsamer als erwartet

Chinas Wirtschaftswachstum ist im dritten Quartal hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Daten des nationalen Statistikbüros zeigten ein Wachstum von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Experten hatten beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einem Wachstum von 5,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum gerechnet. Im zweiten Quartal hatte China ein Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent verzeichnet. Auf Quartalsbasis stieg das BIP von Juli bis September um 2,7 Prozent, verglichen mit den Erwartungen für einen Anstieg um 3,2 Prozent und einen Anstieg um 11,5 Prozent im Vorquartal. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erholt sich langsamer als erwartet von dem Einbruch infolge der Corona-Pandemie. Die chinesische Regierung hatte ein Reihe von fiskalischen Maßnahmen ergriffen, um der angegriffenen Wirtschaft auf die Beine zu helfen und die Beschäftigung zu sichern. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
US-Verbraucherstimmung steigt vor US-Wahl
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich in der Zeit vor der Präsidentschaftswahl aufgehellt. Das entsprechende Barometer stieg im Oktober auf 81,2 Punkte von 80,4 Zählern im September, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem schwächeren Anstieg auf 80,5 gerechnet. Die befragten Verbraucher schätzten ihre Lage zwar skeptischer ein, ihre Aussichten jedoch optimistischer als zuvor. Gute Stimmung der Verbraucher ist wichtig für den privaten Konsum, der als Rückgrat der US-Konjunktur gilt, die im Zuge der Corona-Pandemie im Frühjahr unter die Räder geriet und sich nun auf dem Weg der Erholung befindet. „Die Verbraucherstimmung hat sich im laufenden Monat überraschend verbessert. Dies ist positiv zu werten, zumal die Arbeitslosenquote verhältnismäßig hoch ist und sich die Corona-Pandemie zuspitzt“, sagte Helaba-Ökonom Boldt. Dementsprechend stehe die Verbesserung auf tönernen Füßen. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Steuern / Haushalt
 
Finanzministerium beziffert Corona-Krisenkosten auf fast 1,5 Billionen Euro

Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Bewältigung der Coronavirus-Krise die öffentlichen Kassen 2020 und 2021 insgesamt 1,446 Billionen Euro kosten wird. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage des Linken-Fraktionsvorsitzenden Bartsch hervor, über die das Redaktionsnetzwerk Deutschland gestern berichtete. In der Summe seien Kosten für das Gesundheitssystem sowie die Beschaffung von medizinischem Material, die Stützungs- und Konjunkturprogramme für die Wirtschaft, internationale Hilfszahlungen, wegbrechende Einnahmen und höhere Ausgaben der Sozialkassen sowie staatliche Garantien in Form von Bürgschaften, Schnellkrediten und der Beteiligung des Bundes am europäischen Wiederaufbauprogramm enthalten. Im laufenden Jahr rechnet das Finanzministerium mit Krisenkosten in Höhe von 400,4 Milliarden Euro allein für den Bund. Die Haushalte von Ländern und Gemeinden werden mit zusätzlichen 89 Milliarden Euro belastet. Die Mehrausgaben und Einnahmeausfälle bei den Sozialkassen prognostiziert das Finanzministerium mit 26,5 Milliarden Euro. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
 
Wirtschaftspolitik
 
CDU-Wirtschaftsrat kritisiert „Überbietungswettbewerb der Länder“ bei Corona-Maßnahmen

Der CDU-Wirtschaftsrat fürchtet vor dem Hintergrund einer zweiten Corona-Infektionswelle neue Einschränkungen für Unternehmen und hat das unterschiedliche Vorgehen der Länder kritisiert. „Ich vermisse eine stringente bundesweite Strategie“, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrates, Steiger, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ von heute. Vor dem Hintergrund der neueren wissenschaftlichen Erkenntnisse warne er davor, „den Überbietungswettbewerb der Bundesländer fortzuführen“, sagte Steiger. „Einen zweiten Shutdown oder gar Grenzschließungen wie im Frühjahr wird sich auch unser reiches Land nur sehr schwer leisten können, selbst wenn er nur teilweise erfolgen sollte.“ Anstatt die Wirtschaft zu verunsichern sollte bei Verstößen gegen Abstandsgebote, Maskenpflicht und Quarantäneauflagen wesentlich härter und konsequenter durchgegriffen werden, forderte Steiger. (Quelle: Rheinische Post, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 
Großbritannien bereitet Unternehmen auf „No Deal“-Brexit vor
Großbritannien fordert britische Unternehmer auf, Vorbereitungen für einen Austritt aus der Europäischen Union (EU) ohne Abkommen zu treffen. Rund 200.000 Händler würden einen Brief erhalten, in dem neue Zoll- und Steuervorschriften dargelegt werden, teilte die Regierung am späten Sonntagabend mit. „Täuschen sie sich nicht, in nur 75 Tagen gibt es Änderungen, und die Uhr für die Unternehmen tickt“, sagte der britischen Kabinettsminister Gove. Jetzt müssten alle zusammenarbeiten, damit Großbritannien die neuen Chancen nutzen könne, die sich „aus einer unabhängigen Handelsnation mit Kontrolle über ihre eigenen Grenzen, Hoheitsgewässer und Gesetze“ ergeben würden. Die britischen Handelskammer (BCC) warf der Regierung vor, für die mangelnde Vorbereitung der Unternehmen verantwortlich zu sein. „Angesichts der dreifachen Belastung durch ein Wiederaufleben des Coronavirus, verschärfter Beschränkungen und eines ungeordneten Austritts aus der EU nach der Übergangszeit ist es kein Wunder, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, sich vorzubereiten“, sagte der Generaldirektor der BCC, Marshall. (Quelle: Reuters, M+E-Newsletter Gesamtmetall)
 

Bildung
 
Frühförderteam erhält „Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft“ 2020

Beim Frühförderteam des Förderzentrums Hören und Kommunikation ist durch die Corona-Krise und die infolgedessen geschlossenen Kitas die Möglichkeit weggefallen, die Kinder weiter zu betreuen. Die Mitarbeiter kümmern sich um hörgeschädigte oder gehörlose Kinder zwischen drei bis sechs Jahren im gesamtem Saarland, aber auch hörende Kinder gehörloser Eltern ab der Geburt bis zur Einschulung. Ziel ist es dabei nicht nur die Hörentwicklung zu fördern, sondern die gesamte persönliche Entwicklung zu begleiten.
Um den Kontakt trotz der Schließungen weiter aufrecht zu erhalten, hat das Frühförderteam eine wöchentliche „Corona-Post“ ins Leben gerufen. Diese „Zeitung“ des Frühförderteams enthielt altersgerecht unterschiedliche Elemente: Von Suchbildern, Bildergeschichten, über Gebärden-Wort-Bild-Memory-Karten bis hin zu Rätseln für die Vorschulkinder. Alle Mitglieder des Teams konnten Ideen einbringen, die künstlerische Gestaltung lag vor allem in den Händen von Dominik Ridder, der ebenso wie seine Frau Isabelle dem Frühförderteam angehört. Die Corona-Post hat nicht nur geholfen, den direkten Kontakt zu halten, sie sollte auch Anregung sein, innerhalb der Familie die Förder-Arbeit auf freiwilliger Basis weiterzuführen. Dafür dienten auch einfache Angebote zur Hör-Sprachförderung. Wie positiv die Corona-Post aufgenommen wurde zeigte sich auch daran, dass es umgehend Nachfragen gab, wenn sich die Aussendung mal verspätete. Anfangs war die Zeitungs-Aktion bis Anfang Mai geplant, als sich aber abzeichnete, dass es auch weiterhin keine Frühförderung in Kitas geben werde, hat das Team die Erscheinung bis Juli aufrecht gehalten. Die Bilanz des Teams: „Unsere Corona-Post hat viele und vieles erreicht, zusammengeschweißt und ein bisschen glücklich gemacht.“
Die Jury des Bildungspreises hat die Leistung des Frühförderteams als in dieser schweren Zeit herausragend anerkannt und verleiht ihm dafür den „Bildungspreis der Saarländischen Wirtschaft“. Der Bildungspreis wird von der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e. V. (VSU) verliehen und ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Gestiftet wird er von der Stiftung des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e. V. In diesem Jahr geht er an 15 „Corona-Bildungshelden“, die sich durch besonders kreative und gesellschaftliche Leistungen ausgezeichnet haben, um das Bildungssystem am Laufen zu halten. (Quelle: ME Saar)